Molton Blog
Molton Markt

Kunden Hotline

+49 (0)5902-99 833 0

Kunden Hotline +49 (0)5902-99 833 0

Herstellung von Molton

Eine Werksführung exklusiv für die Firma molton-web in April 2013

„In Deutschland hergestellt“ ist eines der besonderen Merkmale für die von uns angebotenen Stoffe. Mit dem Begriff verbinden wir hohe Produktqualität und gute Arbeitsbedingungen. Was das in Bezug auf Bühnenmolton, Dekomolton, Nessel und andere Stoffe genau bedeutet, erfuhren wir in einer beeindruckenden Führung durch das Werk unseres Herstellers.

Das Unternehmen

Das noch recht junge Unternehmen profitiert von erfahrenen Textilern, die den Markt sehr gut kennen und sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen können. Nicht selten wurden spezielle Kundenanforderungen zu neuen Produkten. Mit einigen hundert Mitarbeitern an mehreren Standorten durchläuft die importierte Rohbaumwolle alle Produktionsstufen mit Ausnahme der Färberei im eigenen Unternehmen. Zu den Produkten zählen neben den Moltonstoffen für Bühne, Event und Deko auch Bettwäsche und sogar hochwertige Bekleidungsstoffe für namhafte deutsche Markenhersteller.

Die Produktion

Die spannende Führung durch die Produktion mit fachkundigen Erläuterungen durch die Mitarbeiter glich einer Episode der Sendung mit der Maus, jedoch im XXL-Format. So hat es Guido Roling mehr als treffend zusammengefasst.

Kette

Den Start bildet ein riesiges Hochregallager mit Paletten voller Garnspulen, die aus der eigenen Spinnerei angeliefert werden. Zur Vorbereitung des Webprozesses wird aus einer Spule genau ein Kettfaden. Einige Tausend Kettfäden werden benötigt, um einen drei Meter breiten Bühnenmolton zu weben. Meterlange Fadenführungen sorgen dafür, dass die Kette sorgfältig auf Rollen gewickelt wird, während sie ein Bad mit einer Kartoffelstärke durchläuft, das die Fäden für den Webprozess stabilisiert. Die Verstärkung wird später wieder ausgewaschen.

Recycling I

Zwei Spulen haben selten dieselbe Garnlänge. Nach dem Fertigstellen einer Kette bleiben daher zahlreiche Spulen mit Garnresten zurück. Eine Maschine sorgt dafür, dass diese Garnreste verknotet und wieder zu vollen Spulen gewickelt werden. Lediglich das Aufstellen der Restspulen erfolgt in Handarbeit.

Schuss

Ein Maschinenführer sorgt dafür, dass 30 Projektilwebmaschinen, jede für eine Stoffbreite von drei Metern ausgelegt, Tag und Nacht, an sieben Tagen in der Woche Moltonstoffe produzieren.

Sulzer Projektilwebmaschine

Sulzer Projektilwebmaschine (c) itema

Für die Schussfäden sind an jeder Maschine mehrere Garnspulen aufgestellt. Das Einschießen der Fäden in die Kette erfolgt pneumatisch in einer Geschwindigkeit, die mit bloßem Auge nicht verfolgt werden kann. Die drei Meter breiten Stoffrollen wachsen allmählich auf einen Durchmesser von etwa einem Meter an. Die Stofflänge beträgt dann bei Bühnenmolton etwa 1500 Meter. Wartung und Instandsetzung der Maschinen durch die eigenen Techniker sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Imposant: riesige Staubsauger fangen große Mengen von Baumwollfasern auf und halten die Luft weitgehend staubfrei.

Rauen

Bereits vor dem Färbeprozess werden die Stoffe geraut, so dass sie die Farbe besser aufnehmen können. In riesigen Maschinen sind dazu insgesamt vier Trommeln mit rotierenden Drahtbürsten angeordnet. So lässt sich der Stoff von beiden Seiten und in beide Richtungen bürsten und erhält dadurch seine weiche Oberfläche. Hier ist Präzision gefragt: sind die Drahtbürsten zu stark geschliffen, würden sie den Stoff zerreißen.
Die Stoffe durchlaufen diesen Prozess erneut, nachdem sie aus der Färberei zurückkommen. Sorgfältige Planung ist notwendig, damit die Bürsten die aufgenommenen Fasern nicht von einer dunklen Farbe auf eine helle übertragen und umgekehrt.

Recycling II

Von Zeit zu Zeit müssen die Bürsten von den aufgenommenen Fasern gereinigt werden. Große Mengen farbiger Baumwollflocken werden zu einer Art runder Briketts gepresst und landen zur Weiterverarbeitung in der Papierindustrie.

Ausrüsten

Stoffe, die in öffentlichen Bereichen zum Einsatz kommen, müssen gemäß verschiedenen Normen für den Brandschutz ausgerüstet werden. Um den weltweit sehr unterschiedlichen Vorschriften gerecht zu werden, orientiert sich der Hersteller immer an den höchsten Anforderungen. Die Stoffe durchlaufen dazu ein Bad mit gelösten Salzen, die den Stoff flammenhemmend ausstatten. Vor dem anschließenden Trocknungsprozess wird der Stoff maschinell auf seine endgültige Breite gespannt und erreicht trocken und glatt den Stapelprozess, wo er in Zick-Zack Lagen auf eine Palette gestapelt wird.

Das Labor

Immer wieder werden während der Produktion Stoffproben entnommen und entsprechend ihrer Partienummer gekennzeichnet. Das eigene Labor prüft jede Partie hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung nach der Färbung und schließlich auf die Zuverlässigkeit der Brandschutzqualitäten. Tatsächlich werden die Stoffproben einer Flamme für eine festgesetzte Dauer ausgesetzt. Gemessen wird der Grad der Verkohlung. Qualitätsfehler, die im Labor festgestellt werden, führen dazu, dass die jeweilige Partie noch vor der Verpackung ausgesondert werden kann.

Verpackung und Lager

Bühnenmolton wird einmal in der Mittel gefaltet und sauber im Zick-Zack auf Paletten gestapelt. Ein Stapel fasst 500 Meter Stoff. Ein Teil der Stapel wird auf Längen von 30 oder 60 Metern geteilt und zu sogenannten Ballen in Folie gerollt.
Die Verfügbarkeit der Stoffe Just-in-Time setzt voraus, dass alle Produkte am Lager vorrätig sind. Fingerspitzengefühl und eine gute Kenntnis des Marktes sind erforderlich, um eine genaue Mengenplanung bei bester Ausnutzung des Lagers zu gewährleisten. So ist Molton Meterware in unterschiedlichen Breiten und vielen Farben für die Kunden sofort verfügbar. Ebenso können Kundenwünsche nach Maß innerhalb kürzester Zeit erfüllt werden.

Zu guter Letzt

Als Mitarbeiter der Firma molton-web haben wir von dieser Führung gleich mehrfach profitiert: Zum einen wissen wir alles über Material, Beschaffenheit und Einsatzmöglichkeiten der Stoffe. Das macht uns sicher für die zuverlässige Beratung unserer Kunden. Zum anderen haben wir einen mehr als positiven Eindruck über die Produktionsbedingungen gewinnen können. Die Atmosphäre im Betrieb, die freundliche Ausstrahlung der Mitarbeiter und natürlich die beobachteten Aktivitäten in Bezug auf Umwelt und Recycling machen uns sicher, dass wir die Stoffe mit einem guten Gewissen anpreisen können.

Wie wird Molton hergestellt?

Molton wird aus vielen Tausend Kettfäden gewebt. Eine Maschine verwebt die Fäden zu einer Stoffbahn. Im Anschluss werden die Stoffe geraut, damit sie beim Einfärben die Farbe besser annehmen. Seine weiche Oberfläche bekommt Molton durch eine zweite Rauung nach dem Einfärben. Zuletzt erhält der Baumwollstoff seine Schwerentflammbarkeit. Dazu werden die Stoffbahnen in ein Bad mit gelösten Salzen gelegt. Nach Fertigstellung wird er in den MoltonMarkt geliefert und dort zu langlebigen Vorhängen weiterverarbeitet.

Comments are closed.